Nach knapp 25 Jahren als Geschäftsführerin der Agentur Mann beißt Hund arbeite ich seit Ende letzten Jahres als freie Beraterin. Ein Einblick in meine aktuellen Projekte und Themen.
Und was machst du jetzt? Das ist eine häufige Frage, die mir nach dem Ende unserer Agentur gestellt wird. Die erste Antwort lautet: Ich mache inhaltlich das, womit ich mich seit vielen Jahren gerne und intensiv beschäftigt habe – jetzt als freie Beraterin: Kommunikation zu Themen aus Wissenschaft und Bildung, immer wieder an der Schnittstelle zu weiteren Bereichen unserer Gesellschaft.
Beratung solo und im Tandem
Ausführlicher und konkreter kann ich nun hier mit einer Übersicht über erste abgeschlossene und aktuelle Projekte antworten. Bei einzelnen davon arbeite ich mit Marcus Flatten zusammen, meinem früheren Geschäftspartner bei Mann beißt Hund. Eine bewährte Partnerschaft, die wir bei verschiedenen Aufträgen, bei denen es sinnvoll erscheint, gerne fortsetzen. In anderen Projekten arbeite ich alleine oder im Netzwerk mit anderen Partner:innen.
Strategische Beratung, Vernetzung, Umsetzung
Für die HTWK Leipzig haben Marcus Flatten und ich ein Employer-Branding-Konzept zur Ansprache von Professor:innen entwickelt – aufbauend auf einer Markenentwicklung für die Hochschule als Arbeitgeber, die ich im letzten Jahr noch zu Zeiten unserer Agentur geleitet hatte. Das Max-Planck-Institut für ausländisches und internationales Privatrecht unterstützen wir aktuell strategisch bei der Positionierung und bei Konzeption der Jubiläumskommunikation anlässlich des 100-jährigen Bestehens. Eines der Ziele ist es, neue Gespräche über Recht und Gesellschaft anzuregen. Auch den Deutschen Studienpreis der Körber-Stiftung beraten wir zu zweit – insbesondere bei der Medienarbeit rund um ausgezeichnete Dissertationen mit gesellschaftlicher Relevanz.
In der Kooperation zwischen dem Bildungsmedienverlag Westermann und der Initiative #UseTheNews von dpa zur Förderung von Medienkompetenz koordiniere ich seit letztem Jahr kontinuierlich die gemeinsame Kommunikation, vernetze mit weiteren Partnern und konzipiere gemeinsame Projekte – Auftritte bei Veranstaltungen oder eine Kampagne zur Demokratiebildung zum Beispiel. Das Thema der Partner ist mir sehr wichtig, weil ich die Nachrichten- und Informationskompetenz für grundlegend halte, um sich souverän gegen Desinformation zu schützen. #UseTheNews und Westermann zusammengebracht zu haben erscheint mir auch deshalb sehr sinnvoll, weil über den Bildungsmedienverlag das Thema direkt in die Schulen kommt. Und das wiederum ist ein wichtiger Schritt für das langfristige Ziel von #UsetheNews, bis 2030 in jeder Schule ein verbindliches Angebot zur Förderung der Medienkompetenz zu etablieren.
Für das Europäische Hansemuseum habe ich die Kommunikationsplanung rund um das zehnjährige Jubiläum unterstützt und berate die Einrichtung aus Lübeck auch weiterhin in einzelnen Fragen der Planung und Konzeption. Dafür durfte ich zuerst von einer Führung durch das beeindruckende Haus profitieren. Ich habe mich gerne daran erinnert, wie ich vor vielen Jahren die Lübeck auf dem Weg zur „Stadt der Wissenschaft“ beraten habe, eine Auszeichnung des Stifterverbands für die Deutsche Wissenschaft. Damals war das Museum noch eine Zukunftsvision.
Ein weiteres Herzensprojekt ist der Podcast „Hamburg, was willst du wissen?“, den ich gemeinsam mit Christian Friedrich für die Hamburg Open Online University (HOOU) moderiere – seit Herbst letzten Jahres mit neuem Konzept und Gästen aus der Stadt. Mit ihnen sprechen Christian und ich abwechselnd anhand einer Auswahl von Lernangeboten der Online-Plattform der HOOU darüber, was sie in ihrem Leben gern noch einmal lernen würden – ganz ohne Druck und Vorgaben. Das Konzept haben wir in Co-Creation mit dem HOOU-Team bei der Hochschule für Angewandte Wissenschaften Hamburg entwickelt. Neben der Moderation unterstütze ich die Kommunikation und konzipiere gerade in Zusammenarbeit mit der HOOU eine öffentliche Veranstaltung in der Stadt mit weiteren Hamburger Podcasts.
Dazu kommen einzelne Beratungen und Workshops, zum Beispiel zur Evaluierung von Kommunikationsstrategien. Hier sprechen mich Kommunikationsverantwortliche an, die eine Einschätzung für eine bestimmte Aufgabe suchen, eine strategische Frage lösen wollen und eine Sparring-Partnerin und Ideengeberin suchen.
Juryarbeit und fachlicher Austausch
Darüber hinaus bin ich in Jurys aktiv: beim Communicator-Preis von DFG und Stifterverband und für die Auswahl zum Wissensbuch des Jahres. Zudem gebe ich Workshops, halte Vorträge und tausche mich regelmäßig bei Fachtagungen aus.
Ausblick
Vor meiner Sommerpause kann ich eine erste Bilanz schon ziehen: Die Kombination aus strategischer Beratung, thematischer Gestaltung, konkreter Umsetzung und kontinuierlichem Austausch mit Akteur:innen aus Wissenschaft, Stiftungen und anderen Organisationen der Zivilgesellschaft ist für mich die erste Wahl. Die Vielfalt der Projekte erlaubt mir, Anregungen aufzunehmen und meine eigenen Erfahrungen einzubringen. Die Fokussierung auf Beratung in den Themen Wissenschaft und Bildung gibt mir die Richtung vor. Ich fühle mich in der neuen Rolle ausreichend flexibel, den aktuellen Wandel der Kommunikation mitzugestalten – und ich freue mich darauf.